Unter einer Embargoliste versteht die Wirtschaftswelt eine Aufstellung aller Güter, die in eine bestimmte Region oder ein spezifisches Land nicht oder nur unter strengen Auflagen geliefert werden darf. Es ist also eine Beschränkung des Imports aus politischen Gründen, da diese Embargos von Regierungen und Verwaltungen beschlossen und überprüft werden.
Lange Tradition der Embargolisten
Schon Napoleon wollte die englische Tuchwirtschaft in den Ruin treiben und verbot den Handel mit dem Inselreich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Nur weil Russland sich nicht an diesen Wunsch des französischen Kaisers hielt, konnte England die Koalitionskriege überhaupt finanziell überstehen. Ein neueres und bekannteres Beispiel des Embargos ist das us-amerikanische Verbot des Handels mit Kuba. Da es kein komplettes Embargo ist, sondern nur wichtige Dinge wie Treibstoff, Zucker und Tabak beinhaltet, könnte zwar ein begrenzter Handel existieren, doch ist dieser finanziell nicht lohnenswert. Meist ist ein Embargo auch die Vorstufe eines Krieges, da die meisten Staaten, denen ein Embargo droht, sehr ernsten wirtschaftlichen Gefahren ausgesetzt sind. Daher kann eine Embargoliste ein gutes politisches Druckmittel sein, um einem Land Wohlstand zu nehmen, ohne die Menschen dort hungern zu lassen. So ist in den meisten westlichen Demokratien der Handel mit Waffen und Kriegsgerät beschränkt, aber nicht verboten, daher gilt dies als ein Embargo.
Teilweise Erpressung – teilweise hilfreiches Verhandlungsgewicht
Von welcher Warte man eine Embargoliste aus betrachtet, mit Schmugglern und gefälschten Frachtpapieren kann viel Drohpotential aus einem Embargo genommen werden. Nicht unter Embargolisten fallen solche Waren, die von internationalen Gemeinschaften allgemein als verboten oder schädlich angesehen werden, z. B. Kokain oder Heroin.