Die Pflegetagegeldversicherung ist eine Form der privaten Absicherung im Bezug auf das allgemeine Pflegerisiko. Bei eintretender Pflegebedürftigkeit wird hierbei ein im Vorfeld vereinbarter Festbetrag für jeden Pflegetag bezahlt. Die Höhe des Betrags ist dabei unabhängig von der tatsächlichen Pflege-Belastung im Alltag.
Argumente für eine Pflegetagegeldversicherung
Die Pflegetagegeldversicherung ist sinnvoll, um finanzielle Lücken der gesetzlichen Pflegeversicherung auszugleichen. Zwar kommt der Gesetzgeber Pflegebedürftigen mit einer monatlichen Unterstützung zur Hilfe, diese reicht Betroffenen in der Regel allerdings nicht aus, um sämtliche Pflegekosten decken zu können. Je nach Pflegestufe und Art ihrer Erkrankung müssen Betroffene etwa 540 bis 2000 Euro aus der eigenen Tasche bezahlen. Hier kann eine Pflegetagegeldversicherung helfen, die Lücke zu schließen. Bei dieser Versicherung gibt es staatlich geförderte (“Pflegebahr”-Tarife) und ungeförderte Tarife sowie Mischformen, wobei ein Test der Stiftung Warentest ergab, dass die Bahr-Tarife in erster Linie für Menschen mit Vorerkrankungen sinnvoll sind, da von diesen Tarifen niemand ausgeschlossen werden darf. Als Absicherung der gesamten privat zu übernehmenden Pflegekosten ist der “Pflegebahr” nicht geeignet. Ansonsten kann eine solche Police eine wichtige Unterstützung bei Pflegebedürftigkeit sein. Wer einmal unter Pflegestufe III fällt, bekommt das volle Tagesgeld, in Stufe II werden etwa 60-70% und in Stufe I ungefähr 20-50% ausbezahlt. Die monatlich zu zahlenden Beiträge hängen vom Eintrittsalter, von der gewünschten Höhe des Tagesgelds sowie dem jeweiligen Versicherer ab.
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Die Nachteile
Ein Nachteil der Pflegetagegeldversicherung ist sicherlich die Staffelung der Beiträge anhand des Eintrittsalters. So sind die monatlichen Beiträge insbesondere für jüngere Menschen äußerst günstig, wobei hier oft nicht klar ist, ob die Beträge langfristig eingezahlt werden können. Das ist allerdings sehr wichtig, denn wer einen langjährigen Vertrag kündigt, verliert den Anspruch auf das bereits eingezahlte Geld und steht im Alter ohne Tagesgeld da. Weiterhin stufen Experten die Pflegetagegeldversicherung in ihrer Wichtigkeit als sekundäre Police ein und bewerten Absicherungen wie die Haftpflichtvericherung und Risikolebensversicherung als wichtiger im Bezug auf die Altersvorsorge ein. Zudem unterscheiden sich die Angebote und Leistungen der einzelnen Anbieter erheblich voneinander. Hier gilt es, genau hinzuschauen und zu überprüfen, welche Leistungen bei welcher Pflegestufe tatsächlich erbracht werden. Alternativen aus der privaten Pflegezusatzversicherung sind die Pflegekostenversicherung sowie die Pflegerentenversicherung.
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