Wer kurzfristig auf Geld angewiesen ist, allerdings auf die Beantragung eines regulären Kredits zu lange warten muss oder angesichts negativer Schufa-Einträge keine Aussicht darauf hat, findet im Prinzip des Autopfands eine interessante Alternative. Anstelle eines herkömmlichen Darlehens erhalten Sie dabei Geld, indem Sie Ihr Auto beleihen.
Wie funktioniert das Autopfand?
Die Funktionsweise dieses Geschäftsmodells ist schnell erklärt: Sie übergeben für eine bestimmte Zeit Ihr Auto an ein Pfandhaus und erhalten dafür direkt einen Sofortkredit. Im Gegensatz zum gängigen Bankkredit hat das Autopfand den Vorteil, dass Sie dieses sogar bei negativer Schufa beanspruchen können. Schließlich dient Ihr Auto der Pfandanstalt als Sicherheit, sollten Sie das Darlehen aufgrund Zahlungsunfähigkeit nicht weiter bedienen können. Weil eine Anfrage bei der Schufa entfällt, läuft diese Form der Kreditvergabe im Vergleich zur Kreditaufnahme über eine Bank- oder Online-Filiale zumeist schneller und unkomplizierter ab. Haben Sie den Kredit zum Ende der Laufzeit vollständig getilgt, bekommen Sie Ihr Fahrzeug wieder zurück.
Welcher Geldbetrag wird ausbezahlt?
Die Höhe der Beleihungssumme weicht in Abhängigkeit des Anbieters und der Kreditvariante ab. Der Betrag liegt bei bis zu 80 Prozent des Fahrzeugwerts. Mehr als 50.000 bzw. 100.000 Euro werden allerdings kaum ausbezahlt. Bevor es jedoch so weit ist, muss Ihr Fahrzeug bewertet werden. Hierzu vereinbaren Sie als Eigentümer des KFZ einen Termin beim Autopfandhaus, der oftmals noch am selben Tag stattfinden kann. Die Fahrzeugbegutachtung vor Ort beansprucht etwa 20 Minuten. Im Anschluss daran wird der Kreditvertrag erstellt und Sie erhalten Ihr Darlehen bar ausbezahlt. Manche Anbieter holen das Fahrzeug je nach Wert auch direkt bei Ihnen zu Hause ab. Die Laufzeit eines solchen Pfandkredits umfasst wenige Tage bis zu maximal 6 Monaten. In einigen Fällen haben Sie die Möglichkeit, direkt beim Pfandleiher ein anderes Fahrzeug günstig zu mieten, um weiter mobil zu bleiben. Ihr eigenes, verpfändetes Auto weiterhin zu nutzen, ist aus gesetzlichen Gründen nicht möglich.
Worauf ist bei einem Autopfand zu achten?
Kritiker werfen KFZ-Pfandhäusern vor, zu hohe Zinsen zu berechnen. Ganz unberechtigt ist dieser Einwand nicht, zumal die Unternehmen oft einen monatlichen Zins von 1 Prozent veranschlagen, was im Jahr einem effektiven Zinssatz von 12 Prozent entspricht. Dafür bekommt der Kunde aber auch schnell und unkompliziert Geld ausbezahlt. Hinzu kommen in der Regel noch eine Kostenpauschale von 3 bis 5 Prozent sowie ein Standgeld für die sichere Verwahrung des Autos. Vorsicht ist ferner bei der Bewertung des Fahrzeugs geboten, zumal die Anbieter ein ureigenes Interesse daran haben, den Wert des Autos nicht allzu hoch anzusetzen. Im Zweifel sollten Sie sowohl hinsichtlich der Vertragskonditionen wie auch des Fahrzeugwerts mehrere Angebote einholen. Achten Sie auch darauf, dass es sich um ein seriöses Unternehmen handelt, das idealerweise Mitglied im Zentralverband des Deutschen Pfandkreditgewerbes e.V. ist. Generell muss ein Pfandleihaus zahlreiche behördliche Auflagen erfüllen, um überhaupt Pfandkredite vergeben zu dürfen.
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