Welches mittelständische Unternehmen kennt die Situation nicht: Die Freude über ein potentiell einträgliches Geschäft mit einem eigentlich finanzstarken Partner wird getrübt, weil dessen Zahlungsziele das Unternehmen in finanzielle Bedrängnis bringen. Mittelständlern bietet sich eine elegante Lösung für das Problem. Die Rede ist vom Factoring oder zu Deutsch Forderungsverkauf bzw. Forderungsankauf.
Was ist Factoring?
Beim Factoring handelt es sich um eine spezielle Finanzdienstleistung, bei der ein Unternehmen Forderungen gegen einen oder mehrere Schuldner an ein Factoring-Unternehmen wie beispielsweise https://www.abs-global-factoring.de überträgt. Rechtlich gesehen handelt es sich nicht um einen speziell normierten Vertrag, sondern um einen Rechtskauf im Sinne des § 453 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Man unterscheidet dabei zwischem “echtem” und “unechtem” Factoring.
Nur beim echten Factoring geht das Forderungsausfallrisiko auf den Factor über, während es beim unechten Factoring beim ursprünglichen Gläubiger verbleibt. Echtes Factoring ist rechtlich unkomplizierter, weil keine möglichen Interessenskollisionen mit erweiterten Eigentumsvorbehalten von Lieferanten drohen.
Welche Vorteile bietet die Forderungsübertragung?
Echtes Factoring ist gerade für Mittelständler eine gute Lösung, um verschiedene Kennzahlen und die gesamte finanzielle Situation des Unternehmens zu verbessern. Interessant ist dabei auch, dass diese Verbesserungen in ganz kurzer Zeit möglich sind.
Unter anderem kann Factoring:
- die Liquidität durch Vorauszahlung von 80-90 % des Forderungsbetrages kurzfristig steigern.
- die Bilanzsumme reduzieren.
- den Absatz fördern.
- die Eigenkapitalrate steigern und den Bedarf an Fremdkapital mindern.
- den Zinsaufwand senken.
- die Außenstände sichern.
Für den Factor ergeben sich beim Forderungsankauf Gewinne aus Zinsen und Gebühren, die er vom Forderungsverkäufer erhebt.
Grenzen und Nachteile des Factorings
Ein Teil der Forderung muss natürlich für die Factoring-Dienstleistung aufgewendet werden. Für Außenstände aus Dienstleistungen ist eine solche Forderungsübertragung außerdem weniger geeignet, weil sich dabei die ganauen Beträge oft nur schwer definieren lassen. Das heißt, dass die Absicherung von typischen Projektaufträgen wie etwa beim Bau durch Factoring in der Regel ausscheidet.
Während insbesondere Produzenten und Großhändler gute Möglichkeiten zum Factoring haben, sind Einzelhändler und Privatleute regelmäßig davon ausgeschlossen, da Factoring-Unternehmen keine Forderungen gegen Privatpersonen durchsetzen. Selbstverständlich ist auch, dass der Factor nur Forderungen zum Ankauf in Betracht zieht, nachdem er deren potentielle Durchsetzbarkeit geprüft hat.
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